Bodenatlas 2015
Warum wird Land immer teurer? Wieviel Boden geht jedes Jahr verloren? Wie viele Quadratkilometer Acker- und Weideflächen „importieren“ wir für unsere Ernährung? Wem gehört das Land?
Zum internationalen Jahr des Bodens präsentiert der Bodenatlas Daten und Fakten über die Bedeutung und den Zustand von Land, Böden und Ackerflächen in Deutschland, Europa und weltweit. In bewährter Tradition bietet der Bodenatlas in zahlreichen Grafiken und Textbeiträgen einen aktuellen Einblick in den Zustand und die Gefährdung der Böden, von denen wir leben.
Der Bodenatlas liegt in einer gedruckten Version vor, als PDF und als Online-Dossier. Alle Grafiken und Texte stehen unter der offenen Creative Commons Lizenz CC-BY-SA. Das heißt: Sie können unter Einhaltung dieser Bedingungen alle Inhalte des Atlas weiterverwenden, bearbeiten, veröffentlichen.
Produktdetails
Inhaltsverzeichnis
- IMPRESSUM
- VORWORT
- ZWÖLF KURZE LEKTIONEN ÜBER DEN BODEN UND DIE WELT
- KULTURGESCHICHTE DIE ARCHIVE DES ANTHROPOZÄN
Sprache, Politik und wissenschaftliche Erkenntnis prägen unser Bild von Land und Boden. An deren Oberfläche und tief unter Tage sind die Spuren der Zivilisation noch lange zu erkennen.
- UNTERGRUND - DAS UNSICHTBARE ÖKOSYSTEM
Wie fruchtbar Böden sind, wird von vielen Faktoren bestimmt: vom Alter, vom Ausgangsgestein, vom Humusgehalt, von den Klimaverhältnissen und den Menschen.
- NUTZUNG - AN DEN GRENZEN VON GRÜNER REVOLUTION UND BIOÖKONOMIE
Der Boden geht uns aus. Weltweit steigt die Nachfrage. Besonders die wertvollsten Ökosysteme stehen immer mehr unter Druck.
- KLIMA - DER GROSSE KOHLENSPEICHER
Wenn Böden richtig behandelt werden, nehmen sie aus der Atmosphäre reichlich Kohlenstoff auf – ein wichtiger Beitrag gegen die Erderwärmung. Doch die industrielle Landwirtschaft nimmt darauf keine Rücksicht.
- INTENSIVFELDBAU: INDUSTRIELLE LANDWIRTSCHAFT MIT ZUKUNFTSPROBLEMEN
Mit sinkendem Humusgehalt lässt die natürliche Fruchtbarkeit der Äcker nach – das kann keine Düngung beheben. Und neue Anbaumethoden bringen neue Belastungen.
- DÜNGEMITTEL: ZAHLENDE KONSUMENTEN, INTRIGANTE PRODUZENTEN
Der Preis für den Einsatz von synthetischem Mineraldünger ist hoch. Er ist teuer, schädigt die Böden, verschlingt Subventionen – und allmählich gehen die Vorräte zu Ende.
- FUTTERMITTEL: VIEL LAND FÜR VIEL VIEH
Die industrielle Tierhaltung verschlingt Felder für den Anbau von Futter, belastet die Böden und produziert Verkehr.
- LANDIMPORTE: WELTHANDEL IST FLÄCHENHANDEL – UND UNGERECHTER VERBRAUCH
Die EU lebt von den Anbaugebieten jenseits ihrer Grenzen. Ihr „virtueller Land-Fußabdruck“ für den Import von Nahrungs- und Futtermitteln ist gewaltig.
- GRABBING: DIE GROSSE LANDGIER
Äcker sind ein gutes Anlageobjekt geworden. Ausländische Investoren kaufen riesige Landflächen auf und bedrohen dadurch die Rechte der einheimischen Bevölkerung.
- STRUKTURWANDEL: DIE NEUEN GROSSGRUNDBESITZER
In Ostdeutschland und den vormaligen Ostblockländern, die jetzt zur EU gehören, sind Agrarbetriebe in feudalen Dimensionen entstanden.
- LANDVERLUSTE: TEERSAND, KOHLE UND ASPHALT
Städte und Tagebaue verbrauchen je rund 1 Prozent der Weltoberfläche. Beide lassen von Böden wenig übrig. Siedlungen expandieren – aber sie können grüner werden. Die Rekultivierung von Tagebauen hingegen ist eher kosmetischer Natur.
- ENERGIE: FAHRT IN DIE FALSCHE RICHTUNG
Der Anbau von Pflanzen für Biokraftstoffe verdrängt die Nahrungsmittelproduktion, belastet die Natur und ist wenig effizient.
- ÖKO-LANDBAU: DER LANGE KAMPF FÜR BESSERE BÖDEN
Die Bio-Landwirtschaft verzichtet auf Mineraldünger und steigert die Fruchtbarkeit des Bodens. Die Mikroorganismen im Humus sieht sie als ihre besten Mitarbeiter.
- TROCKENGEBIETE: TIERHALTUNG AUF NEUEN WEGEN
Bis vor kurzem galten Wüsten und Steppen als unproduktiv – und die Hirten, die dort leben, als Umweltzerstörer. Aber diese Ansichten ändern sich.
- TRADITIONELLE SYSTEME: REGENERATION VON BÖDEN - WAS BAUERN TUN KÖNNEN
Jahre der Überbeanspruchung führen zu verdichteten, erodierten und ausgelaugten Böden. Aber sie lassen sich mit einer Vielzahl von Methoden auch wieder verbessern.
- GENDER: SEHR BEGRENZTES EIGENTUM
Frauen brauchen Land, um darauf Nahrungsmittel anzubauen. Aber es bedeutet mehr – auch eine Art Wohlstand. Es ist ein Ort zum Leben, der ihnen Unabhängigkeit, Status und Verhandlungsmacht verleiht.
- BODENPOLITIK: MEHR ALS EIN VEHIKEL
Viele internationale Vereinbarungen zum Schutz von Mensch und Natur streifen den Schutz der Böden nur. Dabei sind sie wegen ihrer zentralen Bedeutung für andere Ökosysteme ein Querschnittsthema für Menschenrechte und soziale Ziele.
- DEMOKRATIE: LAND UND LEBEN
Viel Hunger und Armut wären mit ein wenig Anbaufläche aus der Welt zu schaffen. Aber Umverteilungen sind politisch kaum durchsetzbar. Staat und Investoren wollen hingegen die Allmenden antasten.
- STÄDTE: GRAUE FLÄCHEN, GRÜNE ZUKUNFT
Bis 2050 werden zwei Drittel der Menschen weltweit in Städten leben. Schon heute hängt die Lebensqualität davon ab, wie gut sie geplant sind.
- AUTORINNEN UND AUTOREN, QUELLEN VON DATEN, KARTEN UND GRAFIKEN
- ÜBER UNS