versnuven auf der Kieler Woche

Drei wundervolle Tage haben wir während der Kieler Woche mit unserem Festival versnuven: ALTE MU x Böll SH verbracht. Was wir erlebt haben und wer dabei war, erfahrt ihr hier. 

Lesedauer: 3 Minuten
Auf einer Bühne spielt Musikerin Lucie Glang im Rahmen von versnuven: ALTE MU x Böll SH Gitarre. Die Bühne befindet sich im Vorgarten des ALTE MU Impuls-Werks e.V. Unter Bäumen sitzt PPublikum, das der Musik lauscht.

versnuven – verschnaufen, durchatmen, entspannen

Einfach mal versnuven – das war unser Plan, den wir gemeinsam mit dem ALTE MU Impuls-Werk e.V. für drei Tage während der Kieler Woche ausgeheckt haben. Kieler Woche bedeutet oft laut, voll und Party. Wir wollten mit versnuven eine entspannte Alternative zu dem sonstigen Trubel bieten – und das haben wir geschafft! 

Im grünen Vorgarten der ALTEN MU durften wir uns mit toller Unterstützung vom Permakultrzentrum Kiel e.V. ausbreiten. Für Stärkung waren Legga Essn mit Langoś und Loaded Fries sowie die Cocina mit Kaffee und Kuchen die ganze Zeit am Start. Auch eine Besonderheit: das Essen war ausschließlich vegan. 

Ruhiger Start mit Workshops

Am Donnerstag sind wir locker in die KiWo gestartet. Erst einmal ging es darum anzukommen und sich wohlzufühlen. Bei dem Workshop "Antipatriachale Handarbeit" konnten Erfahrene und Anfänger*innen zur Sticknadel greifen und aus einer Inspiration verschiedener Slogans oder Motive wählen und schon konnte es losgehen. Beim gemütlichen Zusammensitzen und Sticken haben wir uns gut unterhalten, ausgetauscht und natürlich versnuvt

Auf einem Stickrahmen ist ein weißer Stoff aufgespannt auf den der Text "100% bei mir" gestickt wurde.
Ein Ergebnis vom Workshop "Antipatriachale Handarbeit"

Mit einem etwas ernsteren Thema ging es weiter. Schauspielerin Ronja Donath arbeitet momentan an einer Stückentwicklung zum Thema Endometriose. Die chronische Erkrankung des Uterus ist gesellschaftlich noch recht unbekannt und wird glücklicherweise momentan etwas bekannter. Darauf möchte auch Ronja mit ihrem Stück aufmerksam machen und die Endometriose sozusagen gesellschaftsfähig machen. Beim "Endotalk" ging es vor allem um den Austausch unter Betroffenen, ihre Erfahrungen und Wünsche. Mit großem Vertrauen und Offenheit teilten die Teilnehmenden ihre Gedanken zu dem Thema. Mit dabei waren auch die Endosprotten, eine Selbsthilfegruppe aus Kiel, die tollen Input gaben.  

Auf einem Bild von einem Uterus, der in Flammen steht, ist geschrieben: "Mein Wunsch ist, dass Endometriose von der Politik, Gesellschaft und Medizin als (schmerzhafte) Ganzkörpererkrankung anerkannt wird."
Einer der Wünsche vom Endotalk

Wer es ein bisschen intensiver haben wollte, konnte sich an zwei Tagen bei Oliwia von LA.LOBA TATTOO ART ein eigenes Custom Design oder ihre Wanna Dos mit der Stick-and-Poke-Technik stechen lassen. 

Musikalisch ging es weiter

Der Freitag stand ganz im Zeichen der Musik. Singer und Songwriterin Lucie Glang verzauberte mit ihren Folkpop-Interpretationen das Publikum. Die ruhigen, melancholischen Songs baten genau die richtige Atmosphäre für den Nachmittag. Dazu gab's vegane Waffeln vom PhysioMobil for free, die kostenlose Physiobehandlungen für Menschen ohne Papiere anbieten. 

Auf einer Holzbühne steht Singer Songwriterin Lucie Glang mit einer akustischen Gitarre. Die Bühne ist umgeben von Bäumen.
Lucie Glang bei ihrem Auftritt

Die Kurdische Kulturschule Kiel e.V. servierte kurdische Köstlichkeiten gegen Spende, die man dann mit den Klängen von Philipp Brodas aka Phis Saxofon-Liveset genießen konnte. Seine Musik groovte uns schon mal ordentlich auf den kommenden Abend ein. 

Ab 20 Uhr übernahm dann nämlich Lisa Cropp vom Kollektiv L.A.U.T.H. die Bühne. Zu ihrem lateinamerikanischen Minimal Techno wurde ordentlich getanzt und der Garten verwandelte sich zu einem Outdoorclub. 

Literarischer Samstag

Am Samstag kam Newroz Meslem zu uns und las ihre selbst verfassten Gedichte auf kurdisch und deutsch. Sie nahm uns mit auf eine Reise in ihre Gedankenwelt und ihre Lebensgeschichte. 

An unserem Böll-SH-Stand wurde ordentlich am Quiz-Glücksrad gedreht, Kinder konnten es sich in der Quallen-Leseecke gemütlich machen oder Seifenblasen hinterherjagen. Mit einem kühlen Getränk von der ALTE-MU-Bar in der Hand können wir stolz sagen, dass wir eine schöne, entspannte Atmosphäre geschaffen haben. Wir sind gespannt aufs nächste Jahr, wenn es wieder heißt: "Einfach mal versnuven!"