Die Böll SH im Coworkhaus im Anscharpark

Erklärung

Die aktuelle Berichterstattung in den Kieler Nachrichten zum Anscharcampus und dessen Coworkhaus hat auch die Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein mit einbezogen. Aus diesem Anlass stellen wir hiermit unsere Position als Mieterin und Gesellschafterin im Anscharcampus dar.

Lesedauer: 3 Minuten
Vor dem Corworkhaus im Anscharpark Kiel stehen Flohmarktstände. Viele Menschen laufen umher.

Unsere Motivation

  1. Als landesweite Bildungsträgerin mit einem großen und aktiven Team sind wir froh, im Coworkhaus im Anscharcampus einen guten Ort zum Arbeiten, Vernetzen und Mitgestalten gefunden zu haben.
  2. Mit dem Anscharpark und seinen historischen Gebäuden des ehemaligen Marinelazaretts verbinden sich auch Inhalte unserer Arbeit zur Erinnerungskultur. Die Gebäude sind Zeugnis der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts mit Kaiserreich, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, und Bundesrepublik. Der Umgang mit historischen Bauten dieser Art ist Spiegel der Bereitschaft einer Gesellschaft, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Besonders die Geschehnisse in der Zeit des Nationalsozialismus auf diesem Gelände sind für uns wichtiger Anknüpfungspunkt für unsere Bildungsarbeit.
  3. Für uns ist der Anscharcampus der richtige Ort, um an der Zukunft der Städte und der ländlichen Region zu arbeiten. Viele wertvolle Projekte für Kiel und Schleswig-Holstein wie CoWorkLand., Cultural Planning oder Cultural Pearls konnten wir nur in diesem Kontext entwickeln und realisieren.

Unsere Mieter*innenrolle

  1. Mit der Anmietung von Räumen in der Büroetage des Atelierhauses zu marktüblichen Konditionen haben wir ab 2011 die Wirtschaftlichkeit des Atelierhauses unterstützt.
  2. Im Jahr 2022 sind wir vom Atelierhaus in das Coworkhaus umgezogen. Als Mieter*innen von etwa 10% des Coworkhauses beteiligen wir uns an der Alltagsgestaltung des Hauses und stützen die Wirtschaftlichkeit mit unseren marktüblichen Mieten.

Unsere Unterstützer*innenrolle

  1. Wir haben uns bereits 2010 als Gründungsgesellschafterin an der laut Satzung gemeinnützigen Anschar GmbH zusammen mit der Muthesius Kunsthochschule beteiligt. Damals wurden damit die Grundlagen für die Schaffung des Atelierhauses im Anscharpark geschaffen.
    Als Stiftung mit einem Namensgeber aus dem künstlerischen Bereich, die immer die Bedeutung künstlerischer Interventionen für gesellschaftliche Veränderungsprozesse als Teil ihrer politischen Bildungsarbeit betont hat, war dies folgerichtig.
  2. 2013 hat dann die Anschar GmbH eine Schlüsselrolle für die Schaffung eines inklusiven Quartiers im Anscharpark übernommen, mit über 150 Mietwohnungen und einem hohen Anteil an Sozialwohnungen und bezahlbaren Wohnraum. Auch diese Entwicklung haben wir inhaltlich als politischer Bildungsträger mit Projekten, wie z.B. der Konzeptentwicklung Inklusives Quartier und Cultural Planning im Anscharpark, begleitet.
  3. Ab 2017 hat die Anschar GmbH den Anscharcampus als Kreativzentrum entwickelt. Auch diese Entwicklung haben wir mit Bildungsprojekten mit internationalen Partner*innen unterstützt. Im Rahmen des Projektes VekselWirk mit deutschen und dänischen Partner*innen wurde ein Konzept für ein „Innovation Hub“ (Haus der Innovationen) entwickelt. Wir sind überzeugt, dass die Ideen von Kreativen wichtig für die notwendigen sozialen und ökologischen Veränderungsprozesse sind.
  4. Durch die Beteiligung an der Anschar GmbH als Gesellschafterin hat die Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein keinen aktiven Einfluss auf die Geschäfte der Gesellschaft. Einzelne Mitglieder, Mitarbeiter*innen und auch einer unserer geschäftsführenden Vorstände unterstützen die Anschar GmbH ehrenamtlich.

Unsere Rolle als Projektpartner*in

  1. Wir kooperieren mit der Anschar GmbH in Projekten wie zum Beispiel aktuell im Interreg Projekt Creative Circular Cities zur Förderung der Kreislaufgesellschaft und Kreislaufwirtschaft (Zero Waste) und im Digital Learning Campus Projekt mit der Muthesius Kunsthochschule.