Bildungsreisen
Nach Osteuropa und Dänemark
Über unsere Bildungsreisen
Reisen bildet einen wichtigen Bestandteil der politischen Bildungsarbeit. Wir bieten 2025 drei Reisen in den europäischen Osten an: nach Siebenbürgen, nach Moldova und Georgien. Außerdem geht eine Bildungsreise nach Kopenhagen. Hier wollen wir unser Bild von den Herausforderungen und Chancen in diesen Regionen schärfen und unsere Netzwerke pflegen. Nebenbei ist uns auch der Gruppenprozess innerhalb der Reisegruppe ein wichtiges Anliegen.
- Die Reisen werden in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Hamburg und Berlin als Bildungsurlaub anerkannt sein. Je nach Bedarf können auch weitere Anträge gestellt werden.
- Es sind Gruppenreisen mit einer Teilnehmendenzahl von 14 bis 24 Personen
- Das Programm der Reise steht größtenteils. Sonderwünsche oder Fragen schreiben Sie bitte bei Reisen nach Osteuropa an groeger@boell-sh.de, bei der Kopenhagen-Reise an inclan@boell-sh.de.
- Der Preis beinhaltet jeweils alle Übernachtungen, alle Fahrten, alle Kosten für Programmpunkte sowie die angegebenen Mahlzeiten (exkl. alkoholische Getränke). Mit einer Begründung können wir einen Geringverdiener*innen-Rabatt von 300,- € geben. Der Zuschlag für eine Unterbringung im Einzelzimmer beträgt in der Regel 350-500,- €.
- Alle Reisen nach Osteuropa werden von Julian Gröger geleitet. Er hat Erfahrungen in der Region, spricht unter anderem Rumänisch und Russisch und hat schon viele Gruppen geleitet. Die Reise nach Kopenhagen wird von Teresa Inclán geleitet.
- Anmeldungen sind ab sofort möglich. Benutzen Sie dafür die Anmeldeformulare unten, gern auch eingescannt an die jeweiligen Reiseleiter*innen.
- Sobald die Höchstanzahl (24) erreicht ist, gibt es eine Warteliste.
Die Reiseziele
Georgien: 30. März bis 9. April 2025
Georgien wird gern als "Balkon Europas" mit gutem Ausblick und einem genussvollen Lebensstil bezeichnet. Gehört diese Region zu Europa und damit
auch perspektivisch zur Europäischen Union? Wie nah sind uns die Menschen im Südkaukasus und vor welchen Herausforderungen stehen sie? Auf diese und andere Fragen wollen wir bei unserer Reise durchs Land und in Begegnungen mit Georgier*innen Antworten finden.
Preis pro Person:
2.250,- € pro Person im Doppelzimmer
500,- € Zuschlag für Unterbringung im Einzelzimmer (Anzahl begrenzt)
300,- € Rabatt für Geringverdienende
1.300,- € "Rucksack-Tarif" für Teilnehmende bis 30 Jahre (begrenzt verfügbar)
Anmeldeschluss: 27. Januar 2025
Leitung: Tamuna Gurchiani, Julian Gröger
Programm nach Tagen
- Tag 1 Treffen in Berlin, Flug mit Wizzair nach Kutaissi, Vorbereitung auf Programm und Sprache
- Tag 2 Kennenlernen der ehemaligen georgischen Hauptstadt, Geschichte Georgiens, Gespräche zur politischen Lage.
- Tag 3 Weiterfahrt nach Tskaltuba und Shroma, Gespräche zur ländlichen Entwicklung und Chancen der georgischen Dörfer. Abends Ankunft in Batumi.
- Tag 4 Stadtgeschichte Batumis und der Einfluss der muslimischen Minderheit auf die Region, Ökosystem Schwarzes Meer, adscharische Küche.
- Tag 5 Zugfahrt nach Tblissi, Altstadtspaziergang, Vortrag zur neueren Geschichte Georgiens
- Tag 6 Gespräch in der Heinrich-Böll-Stiftung zu den Machtverhältnissen in Georgien und die Aussichten auf einen EU-Beitritt. Lesung und Vortrag zur georgischen Literatur
- Tag 7 Abfahrt nach Lagodekhi, Kachetien, Erkundung des Lebens auf dem Land, Gespräche zum sanften Tourismus in Georgien
- Tag 8 Waldspaziergang im Naturschutzpark von Lagodekhi, Spaziergang im Dorf an der Grenze zu Aserbaidschan
- Tag 9 Rückfahrt nach Tbilissi, auf dem Weg Zwischenstopp in Sartichala, dt. Spuren in Georgien, Besuch in der deutschen Botschaft
- Tag 10 Rückfahrt nach Kutaissi mit Halt im Weltkulturerbe Mzcheta, inkl. Qveri-Weinverkostung und Gori mit einem Besuch im Stalin-Museum
- Tag 11 früher Abflug ab Kutaissi nach Berlin
Kopenhagen: 15.-20. Juni 2025
Copenhagenize - Nachhaltige Stadtentwicklung
Kopenhagen gilt seit Jahren als leuchtendes Beispiel für zukunftsweisende Stadtentwicklung. 2024 wurde die dänische Hauptstadt erneut ausgezeichnet – als zweitlebenswerteste Stadt der Welt (The Global Livability Index 2024). Doch was steckt hinter diesem Erfolg? Wie gelingt es, eine Stadt zu schaffen, die nicht nur lebenswert, sondern auch klimaneutral ist? Seit 2012 verfolgt die dänische Hauptstadt ehrgeizig ihr Ziel, bis 2025 klimaneutral zu werden. Jetzt, kurz vor diesem Meilenstein, ist es Zeit, Bilanz zu ziehen: Was hat Kopenhagen in den letzten 13 Jahren erreicht? Was können wir für deutsche Städte aus ihren Erfahrungen lernen? Wir wollen während der Bildungsreise die dänische Hauptstadt besser kennen und verstehen lernen. Als eine Stadt, die sich nicht nur als Verwalterin, sondern als Vermittlerin versteht, die Allianzen schmiedet und Akteur*innen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenbringt.
Preis pro Person:
Doppelzimmer: 1.540,00 €
Einzelzimmer: 1.940,00 €
Die An-/Abreise erfolgt individuell.
Anmeldeschluss: 28. Februar 2025
Vorausstezungen zur Teilnahme: Gute Englischkenntnisse, eine gute Grundkondition und wetterfeste Kleidung (wir sind mit Rad und zu Fuß unterwegs)
Maximale Anzahl der Reisenden: 20 Personen
Die Reise wird in den Bundesländern NRW, Thüringen und SH (beantragt) als Bildungsurlaub anerkannt.
Die Reise wird in Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung NRW durchgeführt.
Anmeldung per Mail an:
luekemeier@boell-sh.de
Flyer Bildungsreise Kopenhagen 2025
Programm nach Tagen
- Tag 1 Kennenlernen & Einführung in die Bildungsziele und das Land
- Tag 2 Nachhaltige Stadtentwicklung, Klimaschutzstrategie, Abfallwirtschaft, Umnutzungskonzepte & Beteiligungsprozesse
- Tag 3 Partizipation, öffentlicher Raum, Stadtteil Neuentwicklung & Urban Farming
- Tag 4 Stadtteil-Umplanung, Bürgerbeteiligung, Umnutzung & Community Building
- Tag 5 Umweltschutz, Nachhaltiges Bauen, Mobilitätskonzepte, Kreislaufwirtschaft & Sozialpolitik
- Tag 6 Städte für Menschen (Ansatz von Jan Gehl) & Abschluss
Siebenbürgen (Rumänien): 17. bis 27. August 2025
Siebenbürgen im Herzen Rumäniens hat viel zu bieten – von fabelhaften Landschaften mit kleinbäuerlichen Strukturen bis hin zu Städten mit mittelalterlichem Kern und modern-europäischem Flair. Der Kern der Reise ist die Kulturgeschichte der Siebenbürger Sachsen, ihr Wirken bis heute in die rumänische Gesellschaft und die Minderheitenpolitik des EU-Landes Rumänien. 2024 war für Rumänien ein Super-Wahljahr. Der Siebenbürger Sachse Iohannis kann nach zwei Amtszeiten nicht erneut kandidieren. Die Frage ist offen, ob Rumänien weiterhin ein verlässlicher Partner bleibt oder populistische Stimmenfänger wie die AUR mehr Macht bekommen.
Preis pro Person:
1.750,- € pro Person im Doppelzimmer
350,- € Zuschlag für Unterbringung im Einzelzimmer (Anzahl begrenzt)
300,- € Rabatt für Geringverdienende möglich
800,- € "Rucksack-Tarif" für Teilnehmende bis 30 Jahre (Anzahl begrenzt und Bewerbung per Email notwendig)
Anmeldeschluss: 26. Juni 2025
Leitung: Julian Gröger
Kooperationspartnerin: HBS Bremen
Flyer SiebenbürgenProgramm nach Tagen
- Tag 1 Treffen am späten Nachmittag am Wiener Hauptbahnhof, Abfahrt mit dem Nachtzug
- Tag 2 Ankunft in Blaj, spätes Frühstück auf dem Land, Weiterfahrt nach Sibiu (Hermannstadt), Einführung in die Geschichte der Siebenbürger Sachsen, Gespräch zur aktuellen politischen Lage
- Tag 3 Einschätzungen des Super-Wahljahres 2024 in Rumänien, Gespräche mit VerterInnen verschiedener Parteien, Besuch des Freilichtmuseums Astra
- Tag 4 Busfahrt nach Brateiu, Gespräch mit VertreterInnen der Roma, Besuch in Birthälm, Weiterfahrt nach Malmkrog, Übernachtung auf dem Land
- Tag 5 Besichtigung des „letzten Dorf der Sachsen“ Malmkrog, Wanderung auf dem Teilstück des Via Transilvanicas, Ankunft in Sighisoara (Schäßburg)
- Tag 6 Ausflug nach Viscri (Deutsch Weißkirch), Besuch der Kirchenburg und von Dorfprojekten zur regionalen Wertschöpfung, Besuch in Saschiz, Gespräche zur ländlichen Entwicklung.
- Tag 7 Weiterfahrt nach Apold und Fagaras, Gespräche zum Umgang mit der Ceausescu-Diktatur und des industriellen Erbes, Besuch in der Diakonie und einer orthodoxen Kathedrale
- Tag 8 Besuch in Halmeag, eines ungarisch-sprachigen Dorfes, Leben auf dem Dorf und Wintervorbereitungen in der Praxis
- Tag 9 Besichtigung eines Natur-Reservoirs an den Karpaten, Weiterfahrt nach Brasov (Kronstadt), Gespräche zur Zukunft der deutschen und anderer Minderheiten in Rumänien, Abschlussrunde
- Tag 10 kulturelles Kronstadt, Zeit für letzte Besorgungen, Nachtzug nach Wien
- Tag 11 am Morgen: Ankunft in Wien, individuelle Weiterreise
Moldova: 14. bis 24. September 2025
Das kleine Land zwischen Rumänien und der Ukraine hat 2020 und 2021 eine neue Führung mit einem klaren Kurs nach Europa gewählt. Der Transnistrien-Konflikt und das schwierige Verhältnis zu Russland erschweren allerdings die Bemühungen. Wir fahren hier mit dem Zug immer weiter in den Osten mit der Frage, wie sich die verschiedenen Regionen nach dem Umbruch 1989/91 entwickelt haben. Die Halte sind Bukarest, Chisinau, Tiraspol und Rîșcova.
Preis pro Person:
1.650,- € pro Person im Doppelzimmer
350,- € Zuschlag für Unterbringung im Einzelzimmer (Anzahl begrenzt)
300,- € Rabatt für Geringverdienende möglich
800,- € "Rucksack-Tarif" für Teilnehmende unter 30 Jahren
Solidaritätsbeitrag möglich
Anmeldeschluss: 8. Mai 2025
Leitung: Julian Gröger
Programm nach Tagen
- Tag 1 Treffen am späten Nachmittag am Wiener Hauptbahnhof, Abfahrt mit dem Nachtzug
- Tag 2 Ankunft in Bukarest am Nachmittag, Stadtspaziergang in Bukarest mit dem Fokus auf die Schauplätze vom Dezember 1989
- Tag 3 Gespräche über die politische Lage in Rumänien und die rumänische Sicht auf Moldova, Nachtzugfahrt nach Chisinau
- Tag 4 morgens Ankunft in Chișinău, Stadtspaziergang und Gespräch über die Identität Moldovas und Entwicklungen seit 1991, Besichtigung des Historischen Museums
- Tag 5 Gespräche zur aktuellen politischen Lage mit PolitikerInnen und AnalystInnen, Einschätzungen von russischen DissidentInnen und ukrainischen Flüchtlingen
- Tag 6 Ausflug zum Projekt Eco-village in Rîșcova: Besuche bei DorfbewohnerInnen, Übernachtung im Dorf Rîşcova
- Tag 7 ein Tag in Rîşcova: Dorfleben, Besichtigung des Höhlenklosters Orheiul Vechi, Gespräche über ländliche Entwicklung in Moldova
- Tag 8 Rückfahrt nach Chisinau, kulturelles Chisinau am Nationalfeiertag („Tag der Sprache“), Gespräche RegierungsvertreterInnen
- Tag 9 Ausflug nach Transnistrien (je nach diplomatischer Lage), Gespräche zur Sicht der TransnistrierInnen, Treffen mit MenschenrechtsaktivistInnen
- Tag 10 Rückreise: Bahnfahrt zurück Bukarest // Flug ab Chișinău // eigens organisierte Rückreise
Armenien: – Wird dieses Jahr nicht angeboten –
Armenien war in den letzten Monaten bei uns öfter in den Medien. Die jahrzehntelang umgekämpfte Region Arzach (oder Berg-Karabach) scheint für die Armenier*innen an Aserbaidschan verloren. Ist das der Preis, den Armenien auch für seine westlichen und europäischen Kurs bezahlt? Russland scheint keine Schutzmacht mehr für Armenien zu sein. Umso wichtiger, dass wir Beziehungen in Politik und Zivilgesellschaft aufbauen. Neben der großen Politik geht es auch hier darum, die kulinarische und landschaftliche Vielfalt im Südkaukasus sowie die Wünsche und Herausforderungen der Armenier*innen kennenzulernen.
Preis pro Person:
2.400,- € pro Person im Doppelzimmer
500,- € Zuschlag für Unterbringung im Einzelzimmer (Anzahl begrenzt)
300,- € Rabatt für Geringverdienende
1.200,- € "Rucksack-Tarif" für Teilnehmende unter 30 Jahren
Anmeldeschluss: -
Leitung: Tamuna Gurchiani, Julian Gröger
Programm nach Tagen
- Tag 1 Treffen in Dortmund, Flug mit Wizzair nach Yerewan
- Tag 2 Programmbesprechung, Einführung in die armenische Sprache und Geschichte, erste politische Gespräche
- Tag 3 Fahrt nach Goris an die aserbaidschanische Grenze, Gespräche zur Lage der Geflüchteten aus Berg-Karabach und zu möglichen Zukunftsszenarien
- Tag 4 Besichtigung des Klosters Tatev, Gespräch zur Geschichte der armenischen Kirche und ihrer Rolle heute für das Selbstverständnis der ArmenierInnen
- Tag 5 Busfahrt zum Sevan-See, nach Dilijan, Besuch einer internationalen Schule, Gespräche zur Rolle der armenischen Diaspora, Weiterfahrt nach Vanadzor
- Tag 6 Wanderung in der Nähe des Boo-Hauses, eines internationalen Bildungszentrum, Gespräche zur Biodiversität in Armenien, Kochworkshop, armenischer Volkstanz
- Tag 7 Besichtigung des Debed-Canyon mit einigen Klöstern, Besuch in Alaverdi eines Kupferabbaus, Weiterfahrt nach Gyumri
- Tag 8 Gespräche zur Stadtgeschichte Gyumris nach dem verheerenden Erdbeben 1988, Besuch eines Sozialzentrum, Gespräche über das armenisch-türkische Verhältnis
- Tag 9 Rückfahrt nach Yerewan, Stopp in Echmiadzin, Gespräche zur Erinnerungskultur des Genozids 1915 der Osmanen an die ArmenierInnen
- Tag 10 Politisches Yerewan: Treffen mit PolitikerInnen, mit der VetreterInnen der UN-Flüchtlingsmission, Gespräche mit Exil-RussInnen
- Tag 11 Kulturelles Yerewan: Treffen mit LGBTIQ*-AktivistInnen, Gespräch in der deutschen Botschaft, Ausflug zu einem Weingut
- Tag 12 Stadtspaziergang auf Märkten, Abschlussgespräch, Flug zurück nach Dortmund