Anfang August traf sich unser Projekt BSR Cultural Pearls in Estlands Hauptstadt Tallinn. Dort wurden spannende Pläne für die Zukunft geschmiedet.
Ab nach Talinn!
Vom 6. bis 9. August ging es für das Team von Cultural Pearls – Lea, Fynn und Janne – für ein informelles Partnermeeting in Estlands Hauptstadt Tallinn. Ziel des Meetings war es, die nächsten Phasen des Projekts konkreter zu planen, Daten und Orte für die nächsten Treffen festzulegen, Herausforderungen und Probleme zu identifizieren und gemeinsam an deren Lösungen zu arbeiten. Eingeladen hatten die Partner*innen von Creative Estonia, die ihr Büro im Kreativzentrum Telliskivi für die zwei Meetingtage zur Verfügung stellten.
Die Kreative Stadt Telliskivi
Bei der Telliskivi Creative City handelt es sich um ein Kunst- und Kulturzentrum mit Ateliers, Galerien, Shops und Räumen für Start-Ups sowie Cafés, Bars und Kulturveranstaltungen. Das 2007 gegründete Kreativzentrum befindet sich auf einer alten Industrieanlage und hat in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen, sodass es heute 250 Unternehmen beherbergt. Zum Programm gehörten auch zwei Mittagessen in Restaurants auf dem Gelände des Kreativzentrums sowie ein Kennenlernen mit dem Gründer Jaanus Juss, der uns die Geschichte und seine Strategie näher erläuterte. Sein Erfolgsrezept, so sagte er, sei, dass er seine Prinzipien – die Förderung der unabhängigen kreativen Szene und keine Ausrichtung auf Gewinnmaximierung – nie aufgegeben habe und die Unternehmen stets sehr selektiv ausgewählt habe. Ein kleiner Spaziergang über das Gelände bestätigte, dass die Läden gut besucht waren und alle ihren ganz eigenen kreativen Touch hatten. Wir hätten uns stundenlang alles anschauen können, das Meeting und das inhaltliche Weiterkommen hatten dann aber doch Vorrang.
Richtig was geschafft
Trotz der Tatsache, dass wir letztendlich nur anderthalb Meetingtage hatten, war das Ergebnis unseres Treffens sehr zufriedenstellend. Wir besprachen vor allem das Mentoring und Peer Learning, was laut Projektplan als nächstes passieren wird. Dabei wurde zunächst ein Training für die Projektpartner*innen geplant, die ab Ende September als Mentor*innen und Ansprechpartner*innen für die sich bewerbenden Städte fungieren werden. Da sich Städte und Regionen aus acht Ländern bewerben können, aber jedes Jahr nur vier Cultural Pearls ausgewählt werden, entschieden wir außerdem, dass die Mentor*innen aus den Ländern ohne „Pearl“, jeweils mit einer*m Mentor*in einer „Pearl“ zusammenarbeiten werden, sodass alle Länder aus der Ostseeregion in den Prozess involviert sind. Zudem entwickelten wir Ideen zu der Frage, wie mit Diversität zwischen den sich bewerbenden Städten umgegangen werden soll, insbesondere in Hinblick auf die bisherigen Erfahrungswerte im Bereich der Stärkung sozialer Resilienz. Ergebnis unserer Diskussion war, dass der Fokus unseres Projekts auf den Städten oder Gemeinden liegt, die bisher noch kaum zu sozialer Resilienz gearbeitet haben. Die Städte, die jedoch schon Strategien besitzen, wollen wir verstärkt in dem Prozess unterstützen, kulturelle Tools zur Stärkung sozialer Resilienz zu entwickeln und einzusetzen. Außerdem wollen wir die Kommunikation nach außen und innen noch transparenter gestalten, um die Zusammenarbeit im Projektkonsortium weiter zu verbessern und das Projekt für Externe noch sichtbarer zu machen.
Schönes Tallinn – oder auf estnisch: Ilus Tallinn!
Neben der Arbeit blieb auch für Sightseeing in Tallinn glücklicherweise noch ein bisschen Zeit übrig. So spazierten wir am warmen und sonnigen Montagvormittag durch die weitläufige Altstadt und besuchten den Balti Jaama Turg, den Markt am Baltischen Bahnhof. Dort überraschte uns eine riesige Menge an roten Beeren und Pfifferlingen, welche in Estland zurzeit Saison haben. Nach dem Abendessen machten wir noch einen kleinen Ausflug ans Meer. Am Dienstagabend hatten wir noch die Möglichkeit, das Fotografie-Museum Fotografiska zu besichtigen, indisch essen zu gehen und unsere Tallinn-Reise mit einem Cider vom Fass in einer versteckten Bar in der Altstadt ausklingen zu lassen. Alles in allem hatten wir ein erfolgreiches Partnermeeting und eine erlebnisreiche Zeit mit vielen netten Begegnungen.