Erfahrungen, Forschungen und Austausch – das möchte die dreiteilige Veranstaltungsreihe bündeln. Zentrale Frage dabei: Wie lässt sich die klassische Art des kommunalen Entscheidens und Wirtschaftens verbinden mit den zwar auf altem Erfahrungswissen basierenden, aber modernen Konzepten des Commoning?
Commoning vor Ort
Lokale Ökonomie zielt auf eine größere wirtschaftliche Unabhängigkeit von globalen und nationalen Einflüssen und somit eine stärkere Resilienz. Die Bedarfe im Gemeinwesen werden mit den Potentialen vor Ort verbunden. Kreislaufökonomien und die Gründung kooperativer Unternehmen oder Verbünde sind gewünschte Ergebnisse.
Als Commoning werden selbstorganisierte Prozesse des bedürfnisorientierten Produzierens, Verwaltens, Pflegens, Nutzens und Gebrauchens bezeichnet. Zentrale Felder sind dabei das soziale Miteinander, die Selbstorganisation durch Gleichrangige und das Ziel eines sorgenden und selbstbestimmten Wirtschaftens. Lassen sich die beiden Ansätze verbinden, um in Kommunen und Regionen den notwendigen sozial-ökologischen Wandel herbeizuführen?
Es bestehen bereits vielfach Verflechtungen zwischen Projekten des Commoning einerseits und kommunaler Politik und ansässigen Unternehmen andererseits. So werden für Wohnprojekte städtische Baugrundstücke reserviert, für Initiativen wie die Solidarische Landwirtschaft Lager- und Abholorte bereitgestellt. Neu gegründete Energiegenossenschaften erfahren Unterstützung. Dennoch zeigen sich ideologische Differenzen und kulturelle Berührungsängste.
Zu fragen ist daher:
- Wie lässt sich die klassische Art des kommunalen Entscheidens und Wirtschaftens verbinden mit den zwar auf altem Erfahrungswissen basierenden, aber modernen Konzepten des Commoning?
- Wie hilfreich sind Praktiken des Commoning für die Gestaltung von Wandel hin zu nachhaltigen Zukünften in den Kommunen vor Ort?
- Welche Hemmnisse verhindern die Realisierung dieser nachhaltigen Wirtschaftsweise?
- Wie verträgt sich Commoning mit den Ansprüchen unserer repräsentativen Demokratie und der derzeitigen Wirtschaftsstruktur?
Die Zielgruppen der drei Veranstaltungen
Die Veranstaltungsreihe zielt darauf ab, drei Gruppen anzusprechen und ihre Beiträge zu verbinden:
- Menschen, die in Projekten des Commoning aktiv sind
- Personen aus der Wissenschaft, die sich mit nachhaltiger Ökonomie, transformativer Wissenschaft oder sozialen Innovationen auseinandersetzen
- Personen, die vor Ort in Politik, Verwaltung und Unternehmen für Wirtschaftsprozesse (mit-)verantwortlich sind
Im Laufe der Reihe erbitten wir deren Wissen und Erfahrungsschatz, ermöglichen den Austausch innerhalb sowie zwischen den Gruppen und stellen, nicht zuletzt, Kontakte her, um konkrete Projekte vor Ort umzusetzen oder zu fördern. Denn die Vernetzung nach Regionen und Themen ist uns ein wichtiges Anliegen.
Die drei Veranstaltungen
Symposium aus der Perspektive des Commoning
Freitag und Samstag, 5./6. Mai 2023
Wie funktioniert Commoning vor Ort? Welche Konzepte und Innovationen liefern Beiträge zur Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft?
Wir bieten:
- Austausch: in Workshops, über Ausstellungen, im Tagungscafé
- Vernetzung: nach Regionen und nach Themen
HINWEIS: Teile des Symposiums können auch online besucht werden. Allerdings ist keine Teilnahme an allen Elementen und Sessions online möglich.
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Konferenz aus der Perspektive von Wissenschaft und Forschung
Montag, 3. Juli 2023
Lokale und regionale Ökonomie & Commoning: Bestandsaufnahmen und Perspektiven lokaler und gemeinschaftlicher Entwicklung seitens der Wissenschaft
Wir bieten:
- Eine partizipative Themensetzung: Wissenschaftliche Impulse werden über einen Call for Papers gewonnen.
- Austausch: zwischen Wissenschaft und Praxis einerseits und zwischen verschiedenen Transformationsdiskursen andererseits
- Vernetzung: nach Regionen und nach Themen
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Tagung aus der Perspektive von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft in Kommunen
im Laufe von 2024
Commoning und lokale Ökonomie in der Praxis: Aktuelle Herausforderungen und reale Chancen der lokalen und regionalen Entwicklung
Wir bieten:
- Vorstellung und Diskussion: Chancen des Commoning für lokale Ökonomien
- Best-Practice-Beispiele und Exkursionen
- Austausch: durch starke Dialogorientierung der Tagung
- Vernetzung: zum Sondieren von gemeinsamen Projekten zur Umsetzung vor Ort
Besuche vor Ort bei Projekten des Commoning und der lokalen Ökonomie
Begleitend zur Veranstaltungsreihe „Lokale Ökonomie & Commons“ suchen wir Projekte des Commoning, die sich für Besucher*innen öffnen.
Welche Initiativen, die sich dem Commoning zuordnen oder sich zunehmend am Commoning orientieren wollen, möchten sich zeigen? Wir wünschen uns Tage der Offenen Tür in Wohnprojekten, Schnupperstunden bei Solidarischen Landwirtschaften, Führungen von Energiegenossenschaften „in Bürgerhand“ und vieles mehr.
Ziel der gesamten Veranstaltungsreihe und somit auch der begleitenden Vorort-Angebote ist es, Fehleinschätzungen und Berührungsängste zwischen den Personen, die sich auf klassische Art um Projekte in Kommunen bemühen, und denen, die sich dem Commoning verschrieben haben, abzubauen. Daher freuen wir uns, wenn die Initiativen vor Ort zahlreich Besuch bekommen von Menschen, die noch nie bei ihnen gewesen sind.
Weitere Informationen liefert der Flyer "Zeigt Euch!" im Downloadbereich.
Wir sammeln die Vorort-Angebote auf der Plattform WeChange.
"WECHANGE ist eine Genossenschaft von Visionär*innen, Entwickler*innen und vielen Freiwilligen mit einem klaren Ziel: den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer sozialeren und ökologischeren Welt aktiv voranzubringen." (https://wechange.de/)
Informationen zu WeChange und eine Anleitung, um sich dort zu beteiligen und Vorort-Angebote einzustellen, findet sich HIER.
Ansprechpartnerin seitens der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein: Amanda Groschke
Durchführung:
Schader Stiftung, Ecoloc, Commons-Institut e.V., Heinrich Böll Stiftungsverbund