Rückblick – Forum "Kultur für Resilienz" in Jakobstad mit Cultural Pearls

Bericht

Über 100 Vertreter*innen von Gemeinden, NGOs und Akteur*innen aus dem Ostseeraum kamen am 7. und 8. Mai in Jakobstad zum ersten "Culture for Resilience-Forum" zusammen, um zu diskutieren, wie kulturelle Aktivitäten Gemeinden stärken und resilienter machen können. Unter den Vertreter*innen war auch das Team unseres Projektes Cultural Pearls.

Lesedauer: 4 Minuten
Im Hintergund steht eine Person auf einer in Rot und Blau beleuchteten Bühne. Vor der Bühne sitzen zahlreiche Personen auf Stühlen. Man sieht diese von hinten und blickt auf die Bühne.
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Forum "Kultur für Resilienz" – Blick auf die Bühne.

Das Forum "Culture for Resilience" ist Teil des BSR-Projekts Cultural Pearls, das durch das Interreg-Programm der EU kofinanziert wird. Das Projekt, das von einem Konsortium aus 12 Partnerorganisationen durchgeführt wird, zielt darauf ab, die soziale Resilienz in den Gemeinden des Ostseeraums zu stärken, indem das Potenzial der lokalen Kultur und Kreativität genutzt wird.

"Bei Resilienz geht es nicht nur um Verteidigung und Krisenvorsorge. Es geht auch um soziale Verbindungen, um das Vertrauen in die eigenen Institutionen, um demokratische Partizipation, um eine engagierte lokale Öffentlichkeit, die die Resilienz einer Gesellschaft erhöht. Die Städte haben die Aufgabe, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sich die Gemeinschaften stärker verbunden fühlen. Kultur ist eine Möglichkeit, dies zu tun." (Felix Schartner Giertta. Koordinator des Projekts "BSR Cultural Pearls")

Die Hauptredner*innen des Forums Stefanie Raab (coopolis), Ramon Marrades (Placemaking Europe) und Jaakko Blomberg (Helsinki Urban Art) gaben den Ton für die Diskussionen im Rahmen des Forums an. Sie teilten ihre Erfahrungen und Beispiele darüber, wie die Bedürfnisse der Gemeinschaften in den Mittelpunkt des kulturellen Lebens gestellt werden können, um so eine Reihe positiver Effekte zu erzielen.

Kultur bringt Menschen zusammen

Jaakko Blomberg von Helsinki Urban Art betont, dass Veranstaltungen wie z.B. der "Sauna Day" oder das "Dinner unter dem Himmel von Helsinki" oft eine sehr einfache Idee haben und gezielt auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen. So ist zum Beispiel das Saunieren für die Finnen eine ganz natürliche Art, Kontakte zu knüpfen. Nicht jeder aber hat eine Sauna. Anlässlich des Helsinki-Sauna-Tages werden daher die privaten Saunen in Wohnungen, Hotelzimmern und auf der Straße für alle geöffnet. So werden die Menschen zusammengebracht.

"Anstatt perfekt zu sein, ist es wichtig, Dinge zu tun, zu starten und Spaß zu haben."

Workshops: Herausforderungen für Cultural Pearls-Gemeinden

Während des Forums fanden vier Workshops statt, die sich auf reale Herausforderungen konzentrierten, mit denen die Städte und Gemeinden, die Teil des BSR Programms "Cultural Pearls" sind, konfrontiert sind.

Das Forum beleuchtete Themen wie die Herausforderungen einer mehrsprachigen Stadt, mit denen zum Beispiel die Stadt Jakobstad/Pietarsaari konfrontiert ist. Obwohl es dort viele gemischte schwedisch-finnische Familien gibt, fühlt sich die eine oder andere Sprachgruppe im täglichen Leben oft ausgeschlossen. Auf Anregung und mit Unterstützung des BSR-Projekts Cultural Pearls planen die aktiven Einwohner*innen der Stadt nun, ein denkmalgeschütztes Gebäude, die alte Feuerwache, zu einem Ort der Begegnung und des kulturellen Austauschs sowohl für die Sprachgemeinschaften als auch für die Menschen zu machen, die erst kürzlich nach Jakobstad gezogen sind und andere Sprachen sprechen. Bei der Entwicklung dieses Raums zu einem Kulturort sollten die Bedürfnisse und Wünsche der Gemeinschaften berücksichtigt und diese in die Gestaltung des Raums einbezogen werden, so das Fazit der Workshopteilnehmer*innen.

In anderen Workshops wurden kreative Ideen zur Einbeziehung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder von Jugendlichen und der älteren Generation in das kulturelle Leben entwickelt.

So betonte Ramon Marrades, einer der Workshop-Leiter*innen:

"Der Austausch von Wissen ist ein Prozess, der in beide Richtungen geht. Ältere

Menschen wollen zum Beispiel lernen, wie man Mobiltelefone besser benutzt,

aber einige junge Menschen wollen lernen, wie man mit einer Retro-Kamera auf

Film fotografiert.“

Insgesamt war das erste "Culture for Resilience-Forum" ein interessantes, produktives, inspirierendes und impulsgebendes Zusammenkommen zahlreicher Teilnehmenden, um dem Ziel des BSR Programms Cultural Pearls etwas näher zu kommen.

Mehr zum Projekt gibt es auf unserer Webseite sowie der Interreg-Webseite.